Die Märchen

Honiggeschichten

Eines Sonntags morgens sagte Baby Bär zu Mama Bär: „Mama, ich möchte bitte etwas Honig haben.“ Doch Mama Bär sagte: „Oh, liebes Baby Bär, der Honig ist leider alle. Aber ich werde Papa mal fragen, ob er in den Wald geht und Honig für Dich holt.“ So ging Mama Bär zu Papa Bär und fragte ihn: „Du Papa, Baby möchte gerne etwas Honig haben. Da dieser alle ist, würdest Du wohl für Baby in den Wald gehen und Honig holen ?“ Papa Bär sagte sofort, dass er das gerne tun wolle, schnappte sich einen großen Eimer und verließ die gemeinsame Höhle.

Im tiefen dunklen Wald angekommen, traf er den Fuchs und fragte ihn, ob er denn wohl wüsste, wo es Honig gäbe. Der Fuchs riet ihm: „Gehe nur tief genug in den Wald hinein. Am 3. Baum von rechts hängt ein Bienenstock. Die Bienen sind immer sehr freundlich, sie werden Dir sicherlich gerne etwas Honig abgeben.“

Gesagt, getan. Papa Bär ging weiter in den Wald hinein und tatsächlich. Am 3. Baum von rechts hing ein wunderschöner großer Bienenstock. Auch die Bienen waren, wie vom Fuchs beschrieben, sehr freundlich. Sie begrüßten ihn mit einem fröhlichen „Summ summ, di dumm“ und fragten nach seinem Wunsch. Papa Bär erzählte, dass sein Sohn Baby Bär einen Heißhunger auf Honig habe, dieser aber leider aufgebraucht sei. Und da es Sonntag wäre und die Geschäfte geschlossen hätten, tja da hätte er sich gedacht, es mal im Wald zu versuchen. Die Bienen verstanden sein Anliegen, konnten ihm aber leider nicht helfen. Gerade weil es eben Sonntag war, hatten sie keinen Honig mehr. Denn am Sonntag ruhen sie sich immer von den Strapazen der Woche aus.

Sie rieten ihm aber, weiter in den Wald hineinzugehen, bis er an eine Lichtung käme. Dort solle er sich links halten und nach kurzer Zeit würde er ein kleines Haus erreichen. Dort wohnt ein alter Uhu, der die Bienen schon oft um Rat und Hilfe für die Zubereitung von Honigtee gebeten habe. Er wäre wirklich ein netter alter Uhu, nur hört er wohl in der letzten Zeit nicht mehr so gut. Der Bär möge also sehr laut und deutlich sprechen.

Der Bär machte sich auf den Weg und folgte dem beschriebenen Pfad. Nach kurzer Zeit erreichte er das Haus des alten Uhus und klopfte an. Doch niemand öffnete. Er klopfte erneut, wieder wurde ihm nicht aufgetan. Plötzlich zog ein Gewitter über den Wald und es donnerte. Da ertönte aus dem Haus eine Stimme: „Wer steht da draußen vor meinem Haus, ist es ein Reh oder eine kleine Maus ?“ Der Bär rief: „Hallo Uhu, ich bin´s, der Bär.“ „Der Biber ?“ „Nein“ rief der Bär, „ich bin´s, der Bär.“ Diesmal hatte er sehr laut gerufen. Aus dem Haus rief die Stimme: „Wer ist da, der Biber ?“ Die Bienen hatten Recht gehabt, der Uhu hörte wirklich sehr schlecht. Da überlegte sich der Bär eine List. Er flüsterte ganz leise: „Hallo Uhu, ich bin´s, der Bär. Ich brauche dringend Honig. Kannst Du mir welchen ausleihen ?“

Plötzlich öffnete sich die Türe. Der Uhu stand, im Morgenmantel bekleidet, vor dem Bären und sagte: „So, Du brauchst also Honig.“ Der Bär war ganz verdutzt und fragte: „Ich denke, Du hörst nicht mehr so gut. Die Bienen haben mir das gesagt.“ Der Uhu antwortete: „Die Bienen haben da nicht ganz recht. Wenn ich sie besuche und um Rat bitte, dann freuen sie sich immer so sehr, dass sie gar nicht aufhören können zu summen. Und bei dem Krach verstehst Du Dein eigenes Wort nicht mehr. Aber ich habe ihnen das nie gesagt, denn ich habe sie sehr gern.“

Der Bär war sehr gerührt, wie liebevoll der Uhu von den Bienen sprach, denn auch der Bär hatte die Bienen sehr lieb. Nicht nur, weil Baby Bär so gerne den Honig von den Bienen aß, sondern weil sie immer freundlich und hilfsbereit sind.

Der Uhu unterbrach die Gedanken des Bären und sagte: „Du brauchst also Honig. Für welchen Zweck ?“ Der Bär sprach: „Baby Bär isst den Honig so gerne und unsere Vorräte sind aufgebraucht. Da haben mir die Bienen geraten, es mal bei Dir zu versuchen.“

Der Uhu musste lächeln. „Ja die Bienen, wissen immer einen guten Rat. Warte einen kleinen Moment, ich werde mal schauen, ob ich noch Honig habe.“

Der Bär durfte Platz nehmen und der Uhu ging in den Keller. Nach einer Weile kam der Uhu wieder zurück und musste dem Bären leider mitteilen, dass auch seine Honigvorräte aufgebraucht seien. Der Bär schaute etwas traurig, bedankte sich aber ganz herzlich bei dem alten Uhu und versprach, ihn bald mit Baby Bär zu besuchen.

Auf dem Heimweg machte sich der Bär Gedanken, denn es war zwischenzeitlich schon spät geworden. Es dämmerte bereits. Im letzten Sonnenlicht erreichte er seine Höhle und ging traurigen Herzens hinein. Baby Bär lief freudestrahlend auf ihn zu und rief: „Papa, hast Du mir Honig mitgebracht ? Wo ist er ? Ist er im Eimer ?“ Dem Bären fiel es sehr schwer, Baby Bär zu sagen, dass er keinen Honig bekommen hatte. Aber das brauchte er auch nicht. Baby Bär sah sofort, dass sein Papa traurig war, setzte sich mit ihm auf den großen Ohrensessel und lies sich von ihm schildern, was er alles erlebt hatte. Nachdem Papa Bär vom Fuchs, den netten Bienen und dem alten Uhu erzählt hatte, kuschelte sich Baby Bär ganz dicht an seinen Papa und sagte: „Papa, dass Du keinen Honig bekommen hast, dafür kannst Du doch nichts. Also bitte nicht traurig sein. Allein dafür, dass Du es probiert hast und bist den ganzen Tag im Wald für mich umhergelaufen, allein dafür habe ich Dich ganz toll lieb.“

Papa Bär nahm Baby Bär ganz liebevoll in den Arm und beide schliefen glücklich ein.


Bubu der Lebensretter

Hallo Kinder, ich heiße Jan

und erzähle euch nun die Geschichte

von meinem Freund Jonathan.

Jonathan wollte immer einen Bruder oder ein Schwesterlein,

denn er war nicht gerne allein,

doch seine Eltern wollten kein Kind mehr nein,

sie gingen mit Jonathan an seinem 10. Geburtstag in ein nahe gelegenes Tierheim.

Dort suchte sich Jonathan einen Hund aus,

fand dort den Bubu und nahm ihn sofort mit nach Haus.

Bubu war ein schwarzer weisser Mischling mit langem Haar,

er freute sich tierisch und fand das einfach wunderbar.

Kaum zuhause angekommen, fing der Ärger schon an,

vor dem Haus stand der Hauseigentümer Herr Bozian,

ich kann euch sagen, ein fieser Mann.

Als er den Bubu sah, fing er fürchterlich an zu fluchen

und schimpfte: „In einer Woche ist der Hund weg,

sonst könnt ihr euch eine neue Wohnung suchen.“

Vater und Sohn nahmen das Gerede gelassen,

nun mussten sie sich aber was einfallen lassen.

2 Tage später, es war schon nach Mitternacht,

Bubu lag neben Jonathans Bett und war noch wach,

denn Bubu spürte, es war irgendwas passiert in diesem Haus,

plötzlich sprang er auf und lief nach draußen raus.

Im Hausflur bellte er laut und machte einen Riesen Krach,

alle Bewohner im Haus wurden dadurch wach.

Herr Bozian wohnte ganz unten im Haus,

aus den Türen und Fenstern drang schon dunkler Rauch heraus.

Offensichtlich brannte in seiner Wohnung ein Feuer aus irgendeinem Grund,

Bubu musste ihn daraus holen, er ist der lebensrettende Hund.

Nun hörte man auch Bewohner rufen,“ Feuer, Feuer, schnell raus aus dem Haus“

und alle liefen nach draußen hinaus.

Den Bubu war jetzt klar,

Herr Bozian war in Lebensgefahr, er wollte nicht, dass was passiert,

dass ein Mensch in seiner Nähe ein Leben verliert.

Bubu sprang durch die Fensterscheibe in die Wohnung von Herrn Bozian

und zog ihn am Kragen aus der Wohnung nach draußen raus,

dort stand Jonathan und alle Bewohner gaben Applaus.

Da kamen auch schon die Feuerwehr und der Rettungswagen,

löschten schnell das Feuer, nahmen Herrn Bozian mit

und stellten den herum stehenden Leuten noch einige Fragen.

Kurz darauf ging Jonathan mit seinem Vater

Herrn Bozian im Krankenhaus besuchen,

der lag noch im Bett, war aber freundlich und nett.

Er sagte: „Wäre dein Hund Bubu nicht gewesen, in meiner Not,

dann wären vielleicht noch andere Bewohner und ich jetzt tot,

eigentlich müsste man mich bestrafen,

ich bin wohl mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen.

Er entschuldigte sich herzlich bei Jonathan

und sagte ihm, dass er den Bubu behalten kann.

Er sagte weiter hin: „Als danke schön werde ich euch nicht wegen dem

Hund aus dem Haus feuern, sondern ich zahle so lange wie der Bubu lebt,

die Hundesteuern.

So ging Jonathan mit seinem Vater glücklich und zufrieden nach Haus,

und damit ist die Geschichte aus.

Werner Surey